Als ich vor Jahren das erste Mal vom „Bloggen“ erfuhr, war ich ehrlich schockiert. Ich weiß noch genau, wie geradezu exhibitionistisch, egozentrisch und narzisstisch es mir vorkam, dass nun Leute ihre privaten Tagebücher schreiben und sie ins Netz stellen, für alle sichtbar. Und irgendjemand soll sich dann dafür interessieren. Mittlerweile kann ich das nur noch schwer nachvollziehen.
Denn Bloggen gehört inzwischen zur vernetzten Medienwelt. Und es sind, wie ich glaube, weniger tagebuchartige Blogs, von der Vorstellung lebend, irgendjemanden würde irgendein Privatleben interessieren, die verbreitet sind und besucht werden, als vielmehr thematische, die Materialsammlungen und Reflektionen zu bestimmten Gebieten zusammenstellen. Es gibt zu fast jedem Interesse und Hobby irgendein Blog, bei dem man sich informieren, austauschen und unterhalten fühlen kann.
Es lässt sich ahnen, worauf das hier hinausläuft – ich fange jetzt auch ein Blog an! Ich möchte gerne kurz erklären warum, und wie das hier läuft.
Ich habe letztlich den Mut gefasst, zu behaupten, meine Gedanken und Überlegungen zu bestimmten zeitgenössischen Themen könnten auch für Andere von Interesse sein. Vielleicht täusche ich mich da auch, aber ich werde versuchen, so zu schreiben, dass es interessierte Leute anspricht, vielleicht anregt und informiert. Die Themen reichen von kultur- und geisteswissenschaftlichen über Politik, Gesellschaft und Gender bis zu Philosophie und Religion. Das sind die Sachen, die mich interessieren. Ich wende mich explizit auch an Leute, die mit einigen Zusammenhängen vielleicht nicht so vertraut, aber neugierig sind.
Meine Recherchen und Gedanken, die ich mir sonst auch mache, in kleine Aufsätze zu bringen lässt mich produktiv sein, schreiben üben, und vielleicht können sie auch mal jemandem nützen. Dies sind aber keine wissenschaftlichen Artikel sondern eher im journalistischen Stil verfasste Aufsätze und Essays.
Ich habe die Weisheit nicht Löffeln gefressen (ach?) und will nicht so tun, als ob ich hier irgendwem irgendwas erkläre. Das wäre jene Attitüde des Herausschreiens, weil man es besser weiß und einfach alles ignoriert, was vorher zu einem Thema gearbeitet wurde. Wobei auch ich vieles ignorieren muss, sonst wird der erste Satz nie geschrieben (ein echtes Dilemma). Ich glaube, statt ewige Wahrheiten zu diktieren, betrachten meine Texte größtenteils Probleme oder Verhältnisse, probieren Perspektiven aus und wundern sich über Verbindungen und Konstellationen. Themen und Hintergründe versuche ich auch für Neueinsteiger nachvollziehbar darzustellen. Letztlich also auch wieder eine Materialsammlung für Interessierte. Vielleicht ein Anstoß zum Weiterrecherchieren. Für Hinweise auf Sachfehler oder schwere Informationslücken etc. bin ich dankbar.
Ich habe festgestellt, dass ich mich am wohlsten fühle, wenn ich schreibe, wie ich eben schreibe. Auch wenn das nachteilig sein mag – ich schreibe nun mal nicht mit dem Ziel eines ausnehmend unterhaltsamen Stils, mit kleinen Witzen, Glossen und unterhaltsamen Gleichnissen. Diese Art der Sonntagskolumne wäre für mich nicht aufrichtig.
Das Copyright für alle Artikel liegt bei mir (www.mementomundi.de) und ich bitte um entsprechende Zitation. Für Nachfragen bitte ich um Kontaktaufnahme unter info@mementomundi.de.
Ich verwende die neue deutsche Rechtschreibung. Ich versuche es. Aufgrund gewisser orthographieanarchistischer Tendenzen behalte ich mir aber vor, manche Schreibungen einfach konservativ weiterzuführen.
Es freut mich, wenn die Artikel kommentiert werden, bitte aber um respektvolle Schreibe (bla bla usw.). Und es ist kein Diskussionsforum. Wer darüber ausführlich mit anderen diskutieren und sich austauschen möchte, kann das ja mit einem Link an anderer Stelle tun.
So viel dazu.
Viel Spaß und danke fürs Lesen.
memento mundi