Trump und die Postmoderne; Wissenschaft und Wahrheitsbegriff
Teil 2
Atomium: Modell
I – Postmodern im Weißen Haus?
II – Wer weiß was? Kämpfe der Wissenschaften
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der Methodenstreit
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die Snow-Debatte
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die Science Wars
Teil 2:
III – Back to the facts – and models
IV – Eliten
V – Konstruktivismus, Sozialkonstruktivismus und Latour
VI – Schluss
Literatur und Quellen
III - Back to the facts – and models
„Es gibt keine Facts schlichtweg, sondern nur interpretierte Facts [...]: alles Gegebene ist bereits mit Sinnstrukturen durchsetzt“1
„Of course we must distinguish falsehood and fiction from truth and fact; but we cannot, I am sure, do it on the ground that fiction is fabricated and fact found.”2
Sind Fakten Gewusstes? Nur Gewusstes? Wie geht man mit ihnen um jenseits von Beschreibung, ja jenseits jeden subjektiven Zugangs? Das ist die alte Frage nach dem fallenden Baum, und ob er ein Geräusch macht, wenn niemand ihn fallen hört. Dieses albern anmutende Gedankenspiel bezieht sich genau darauf. Die Meisten würden sagen, auch wenn es keine Menschen gäbe, die Erde würde sich trotzdem um die Sonne drehen, darüber müsse man sich nicht den Kopf zerbrechen. Ein wenig anders sieht es aus mit der Mathematik. Sie ist nirgends im Universum zu sehen. Ganz platonisch: Man kann sie nur verstehen. Es gibt keine Zahlen, so wie es Materie gibt. Und doch sind die mathematischen Gesetze, trotz aller Freiheit sie zu formulieren, absolut feststehend. Es erscheint uns unsinnig, im Endeffekt zu sagen, die Mathematik entstünde mit dem Menschen, würde quasi nicht entdeckt sondern irgendwie geschaffen und wäre vielleicht für andere Wesen im All eine andere3. Ebenso merkwürdig ist es aber, von Gültigkeit zu sprechen, wenn es keine Anwendung gibt, die Mathematik ja erst zur Existenz verhilft. Ein Gedanke, der nicht gedacht wird, existiert nicht. Nicht ohne Subjekt (Nietzsche). Was soll man darunter verstehen, wenn jemand sagt, es gilt, 2+2=4, auch wenn es keine Lebewesen gibt. Was für ein Gelten soll das sein? Wo wäre es zu finden? Gelten ist kein physischer Vorgang, er ist absolut un-empirisch. Wäre das die Theologie der Mathematik?

Die konsequente Verfolgung der transzendentalphilosophischen Frage, also der Frage nach den Voraussetzungen und Bedingungen von Wissen, wie sie für die Neuzeit prägend Kant artikuliert hat, speist sich in der Postmoderne vor allem aus der Phänomenologie. Besonders der Konstruktionsgedanke (s.u.) rührt daher. Ihr Begründer (oder Entdecker?) Edmund Husserl wollte durch strikten Fokus auf Bewusstsein und Wahrnehmung „zurück zu den Sachen selbst“, zum absolut grundlegendsten Fundament von Logik, Wissen, Begriff. Im Endeffekt resultiert diese scheinbare Uneindeutig des Poststrukturalismus also unter anderem auch aus dem Wunsch nach maximaler Klarheit und Fundierung. Vor seinem Leben als Philosoph war Husserl erfolgreicher Mathematiker, der mit den einflussreichsten Mathematikern seiner Zeit zusammenarbeitete. Als er sich in seiner Habilitationsschrift fragte, was denn eigentlich eine Zahl sei, war er bereits weit in die Philosophie hineingerutscht.
Für Husserl „gibt es nur eine einzige Wirklichkeit; doch diese ist auf vielerlei Weise gegeben bzw. wird von uns auf vielerlei Weise gemeint. Das aristotelische πολλαχώς λέγεται, nämlich die vielfältige Sagbarkeit des Seins, wird bei Husserl in eine Vielfalt der Erfahrung überführt.“4
Man kann Menschen und deren Handlungen und Gesellschaften nicht verstehen, wenn man nicht von ihren eigenen Wirklichkeiten, ihrem „Wissen“ ausgeht. Deswegen spielt der Konstruktivismus bei Berger und Luckmann (Die gesellschaftliche Konstruktion von Wirklichkeit 1966) im Anschluss an Schütz (und damit auch Weber) eine zentrale Rolle. Die Wirkung reichte über die Soziologie hinaus.
„Hervorheben sollte man aber, dass Berger und Luckmann „Wissen“ nicht zufällig in Anführungsstrichen setzen. Denn Wissen ist sozusagen eine Alltagskategorie: Wissen ist, was die Handelnden für Wissen halten. Damit gerät ihr Wissensbegriff in verdächtige Nähe zu Francis Bacons Vorstellungen der „Idole“5. Allerdings bewahrt sie der Konstruktionsgedanke davor, einer besserwisserischen Enthüllung zu dienen. Alles, was Menschen für wirklich halten ist Wissen – und auch die Wissenschaft hat keinen privilegierten Anspruch auf Wissen.“6
Im soziologischen Nachvollzug von Handlung kann es kein privilegiertes Wissen geben. Das wäre eine Besserwisserei, die nichts erklären kann. Man kann nicht medizinisch argumentieren, dass Menschen, die tagelang tot sind, tot bleiben und sich dann über Christen wundern, die das Osterfest feiern7. Also erforscht man die egologische Perspektive der Subjekte und dann gelangt man zu jenem Sinn, den schon Weber als Ziel sozialwissenschaftlicher Forschung ausgegeben hatte (s.o.).
In der Naturwissenschaft reagiert man jedoch empfindlich, wenn man szientifisches Wissen selbst auf diese Weise behandelt und es „sozial konstruiert“ nennt. Kein Wunder, schließlich widerspricht es dem Wahrheitsbegriff und Selbstbild diametral.
Dem Poststrukturalismus geht es nicht so sehr darum, wie viele Leute wirklich bei Trumps Amtseinführung zugegen waren. Das wäre eine Aussage erster Ordnung. Doch es sind gerade diese Aussagen Betrachtungsgegenstand. Sie führen zu Aussagen zweiter Ordnung (über jene erster Ordnung). Denn Forschungsgegenstand ist der Mensch und sein Verständnis von der Welt. Im Endeffekt also die menschliche Welt. Exemplarisch die kultursemiotische Position von Eco:
„Eco leugnet durchaus nicht, dass es eine Welt der Gegenstände vor oder jenseits der menschlichen Kultur gibt. Diese Gegenstände erscheinen ihm aber nur insofern als wichtig, als sie zu Gegenständen der menschlichen Kommunikation werden. Das werden sie jedoch nicht qua Gegenstand sondern qua kulturelle Einheit. Damit ist für Eco die Diskussion des Problems, inwiefern die Erkenntnis eines Objekts qua Objekt möglich ist, gegenstandslos geworden. Sofern Erkenntnis von Sachen gebunden ist an Kommunikation über Sachen, muss sie auf kulturelle Einheiten bezogen werden, weil anders Kommunikation nicht möglich ist.“8
Und dass es Leute gibt, die im Widerspruch zum etablierten Beweis durchs Sehen (als Wissensagentur) behaupten, zu Trump wären die meisten Schaulustigen gekommen, unterstreicht doch gerade die Notwendigkeit einer Disziplin, die sich mit solchen Aussagen, Widersprüchen, Loyalitäten und Verbreitungen auseinandersetzt. Das Beispiel des Klimawandels macht doch gerade deutlich, dass Wissenschaft eben nicht für alle objektives und nachvollziehbares Wissen ist, sondern sie nach ihrem eigenen „Wissen“ handeln und argumentieren. Und das tun sie deutlich wahrnehmbar und wirksam.
„Aber die zeitgenössische Wissenschaft hat uns durch die Entwicklung von Erklärungsmodellen gezeigt, dass man, um einen sogenannten natürlichen Gegenstand zu erkennen, auf diesen einen künstlichen und konventionalisierten Gegenstand, das Erklärungsmodell legen muss: die Strukturformel für einen chemischen Gegenstand, das Atommodell für das subatomare Objekt, das kybernetische Modell für den genetischen Prozess. Auch die natürlichen Gegenstände werden nur dann erkannt und verändert, wenn man sie als konventionelle und künstlichen Gegenstände kennt: Das Licht ist weder die Wellenhypothese noch die Teilchenhypothese, die Stellung des Elektrons, wie sie sich mir bei der Beobachtung darstellt, ist – wie Heisenberg erklärt – eine Verfälschung des Ereignisses“9
Modelle sind Modelle. Sie können keinen Wahrheitswert haben, denn sie sind keine Aussagen. Sie sind Analogien, mehr oder weniger passend. Im Grunde sind auch Formeln eine Art von Modellen.
Sind sie wahr?
Wir würden sagen: ja. Aber wer mit der Strenge der logischen Disziplin an die Sache heranginge, müsste fragen: Wann? Unter welchen Umständen? Nirgendwo im Universum wirkt nur eine Kraft oder nur ein Gegenstand. Der theoretische, sterile Mikrokosmos einer Gleichung ist im Empirischen von unzählbaren Wirkungen und Zusammenspielen gestört10. Das ist für eine Pendelbewegung so vernachlässigbar, dass sie im empirischen Beweis wie ein Abbild der Formel aussieht - oder die Formel wie ein Abbild der Bewegung. Bei Luft-, Wetter- und Klimabewegungen ist das Ausmaß der Interaktionen, Zusammenspiele und Faktoren so groß, dass es unsinnig wäre, von einer Formel oder einem Verhältnis zu sprechen. In der Praxis beschränkt sich die Wissenschaft freilich auf das Kriterium der Vorhersagbarkeit, das eine Formel zunächst als wahr auszeichnen kann. Aber Kuhn hat ja sehr schön aufgezeigt, dass z.B. die ptolemäische Astronomie über Jahrhunderte hinreichend genaue Aussagen und Vorhersagen machen konnte. Bis sie von der kopernikanischen abgelöst werden musste.
Modelle bilden etwas ab, ungefähr. Peirce hat das Diagramm ein Abbild von Relationen genannt, wie eine Metapher. Denn Relationen lassen sich irgendwie in eine Äquivalenz oder Analogie übersetzen. Aber Größen? Was sind das für Eigenschaften und Definitionen, die wir unter einem Zeichen rubrizieren? Wo sind sie? Masse ist m? Zeit ist t? Was soll das heißen? Welche Masse? Welche Zeit? Die Antwort: im Allgemeinen; und genau dieses Allgemeine gibt es nicht, es ist radikal unempirisch, es ist eine Abstraktion, ein Modell.
„Die Modelle der Wissenschaft sind nicht wahr, und eben darum sind sie nützlich. Sie erzählen einfache Geschichten, die unser Geist erfassen kann. Es sind Lügen-für-Kinder, einfach Geschichten für den Unterricht und darum keinen Deut schlechter. Der Fortschritt der Wissenschaft besteht darin, dass immer klügeren Kindern immer überzeugender Lügen erzählt werden.“11

Ist das jetzt postmodern? Poststrukturalistisch? Konstruktivistisch?
Es ist wichtig, den Blick auf die Vermischung des Fakten- und des Wahrheitsbegriffes zu richten. Ganz offensichtlich herrscht die Meinung vor, Fakten seien einfach von sich aus „wahr“. Sonst sind es keine Fakten. Fakten werden hier nicht als Formulierung oder Beschreibung verstanden, sondern mit den Dingen verwechselt, die sie beschreiben. Oder vielleicht sollte man eher sagen: Mit dem Wort Fakt, wird nicht nur die Beschreibung sondern auch die Tatsache selbst bezeichnet. Und so ein Wort ist auch notwendig. „Das ist Fakt!“ bei einer Diskussion ausrufen ist natürlich ein starkes und stärkendes Signal. Aber letztlich ruft man nur: „Dies ist wahr!“ oder will vielleicht noch einen gemeinsamen Ausgangspunkt für den weiteren Gesprächsverlauf markieren.
„Facts are small theories, and true theories are big facts.“12
Es ist vielleicht nicht uninteressant, dass das Wort Fakt vom lateinischen Factum kommt – das Gemachte oder etwas Gemachtes. Der Punkt ist ja – und das soll gerade dieser Ausruf deutlich machen - dass es hier um die berühmte „unbestreitbare Tatsache“ geht. So lauten auch Definitionen des Begriffes. Es gibt Dinge, die sind allen unmittelbar einleuchtend. Problematisch wird das ganze in einem Umfeld, wo alles und jedes bestritten werden kann. Wenn im Trumpismus und der neuen Rechten so viel gelogen, verbogen und in Zweifel gezogen wird, dann hat das Methode13. Gesellschaften beruhen letztlich auf Vertrauen in Institutionen. Wenn in einer ohrenbetäubenden Kakophonie alle Seiten und Institutionen bzw. ihre Äußerungen als relativ empfunden werden („Ich weiß jetzt gar nicht mehr, wem ich glauben soll!“) erodiert die Gesellschaft an sich, ihre Matrix löst sich auf, die Bezugspunkte gehen verloren14. Dies ist im übrigen genau das Ziel bestimmter Gruppen.
„It has frequently been noticed that the surest long-term result of brainwashing is a peculiar kind of cynicism – an absolute refusal to believe in the truth of anything, no matter how well this truth may be established. In other words, the result of a consistent and total substitution of lies for factual truth is not that the lies will now be accepted as truth, and the truth be defamed as lies, but that the sense by which we take our bearings in the real world – and the category of truth vs. falsehood is among the mental means to this end – is being destroyed.“15
Der zweite Aspekt ist der des Beweises, der Evidenz und der Öffentlichkeit. Ganz rezent tritt KI in nie dagewesener Qualität auf den Plan. Deep Fakes sind für Laien nicht mehr als solche zu identifizieren und generative KI erschafft Bilder, Beschreibungen oder komplexe Texte auf Tastendruck. Kürzlich wurde von der rechten Gruppe Turning Point USA das erste politische Deep Fake Video veröffentlicht, in dem Präsident Biden vorgeblich die Einberufung von Amerikanern für den Krieg in der Ukraine bekanntgibt. Was das alles für die Zukunft heißt, ist nicht abzusehen, aber es dürfte in allen technisch entwickelten Gesellschaften die gerade skizzierte Entwicklung der Relativität und Orientierungslosigkeit befördern und verschärfen. Ich persönlich finde das äußerst besorgniserregend.
Eine lang zurückreichende Voraussetzung für diese Verwerfungen und Zerrüttungen ist natürlich eine radikale Entfremdung, ein verabsolutiertes Gegeneinander, vielleicht sogar jene fundamentale zwischenmenschliche Kälte, von der Adorno gesprochen hat. Abschließend dazu Hilde Domin:
„Menschsein ist keine Freizeitangelegenheit. Deswegen ist Kunst, die den Menschen im Menschen aktiviert – das „Du“ im „Rollenmenschen“ - keine Freizeitangelegenheit, sondern etwas Zentrales. Denn „wenn der Mensch erst wirklich zu dem manipulandum wird, für das er sich hält, dann (…) treten wir ein in ein Zeitalter, in dem es nicht ,wahr' noch ,unwahr' mehr gibt: in einen Schlaf oder Alptraum, aus dem nichts uns aufweckt““16

IV – Eliten
Trump hat die Wahl – welche Ironie – mit einem Anti-Establishment-Wahlkampf gewonnen. Und danach befreundete Milliardäre ins Boot bzw. Kabinett geholt. Vor diesem Hintergrund muss man fast von einem Kulturkampf sprechen, der auf weit zurückreichende Konzepte gestützt ist. Wer auf offener Bühne von Konstruktivismus spricht, sieht sich in die Tradition der „freien Künste“ oder „schönen Künste“ gestellt. Mit „arts“ werden auf Englisch immer noch die Geisteswissenschaften bezeichnet. Diese alten Künste waren nicht frei, weil sie ohne Schranken gedacht wurden, sondern weil sie von Personen betrieben waren, die frei von Geldsorgen und weltlichen Verpflichtungen der Literatur, Grammatik, Musik usw. frönen konnten17. Man spricht sogar oft von „liberal arts“. „Liberal“ ist heute aber auch die Bezeichnung für „links“, die mit genau jenen identitätspolitischen Strömungen und Aktivismen zusammenfällt. Postmoderne kritische Theorien, Disziplinen (postcolonial studies, critical whiteness studies, gender studies, fat studies, disabled studies etc.) und Aktivismen prangern voraussetzungsreich (sie agieren wie Jura, Politik, Theologie oder auch Medizin und Psychologie in einem starken Werterahmen) gewisse Verhältnisse und damit auch Verhaltensweisen an. Das heißt, so klar muss es gesagt sein, sie kritisieren neben Strukturen (mindestens indirekt) auch ihre Mitmenschen. Das passt sich hervorragend ein in den Elitentopos von Überheblichkeit und Besserwisserei. Und genau hier liegt der Punkt, warum Snow so erfolgreich zuspitzen konnte. Für ihn waren die Naturwissenschaftler die Weltverbesserer mit der Zukunft im Blut. Den Postmodernen entgegen stünden alle hart und handwerklich am Material arbeitenden Menschen. Und dazu gehört auch Technik, Ingenieurswesen und Naturwissenschaft, die unser Leben leichter und einfacher machen. Im Flyover-Amerika ist die Wirkmächtigkeit von Sprache kein Konzept, kein Thema. Hier ist Bewahrung und Konservatismus wichtig. Hier ist alle Abstraktion nicht zielführend, sondern nur Gedankenspiel. Man darf den amerikanischen Pragmatismus nicht vergessen. Hinzu kommt die bekannte historisch/politisch bedingte Skepsis und Kritik an Eliten/ Regierungen/ Zentralismen sowie Intellektuellen per se.
„There is a cult of ignorance in the United States, and there always has been. The strain of anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that "my ignorance is just as good as your knowledge.“18
Wenn sich dann das Gefühl einstellt, man würde „beherrscht“, einem würden idiotische, nicht nachvollziehbare Dinge „aufgezwungen,“ weil politische Entscheidungen bestimmten identitätspolitischen Argumentation oder Forderungen folgen – dann ist eine hochexplosive Mischung entstanden. Dann erscheint „das Establishment“ als linksidiotische, weltfremde Schicht reicher Heulsusen, die den hart arbeitenden Leuten mit gesundem Menschenverstand ihren Way of life, ihre Identität, ihr Amerika wegnehmen wollen. Jedes Detail, und sei es ein Klo für alle, fügt sich dann als Skandalon in diesen Rahmen ein. Es folgen Backlashes aufeinander, die Situation ist hochgradig emotional, ja ideologisch. Die Spaltung zerreißt an den Sollbruchstellen der Milieus und Klassen, der Staaten und Berufsstände das Land. Dieser Prozess ist schon längst viel zu weit fortgeschritten. Dieser Riss ist in ein oder zwei Generationen nicht zu kitten.

Kern der Debatte ist aber auch, in den USA wie in Deutschland, dass jeder Aktivismus und besonders auch die Identity Politics als Bevorzugung Anderer empfunden wird. Besonders, wenn man trotz harter Arbeit auf keinen grünen Zweig kommt und zur verelendeten weißen Arbeiterschaft in überholten Industriezweigen gehört.
Fukuyama verweist auf die Feldforschung Hochschilds. Wer hat dem Empfinden nach den „anderen“ geholfen, sich vorzudrängeln? Wer ist quasi Schuld am Elend und der Ungerechtigkeit?
„And the people that are helping them jump the queue are, frankly, people like you and me: they are educated, people in the arts, in the media, and in the established political parties, people who have never paid much attention to them. I think that there is a cultural snobbery of the educated, cosmopolitan, urban-dwelling, sophisticated people that make up elites in modern societies, towards people that have less education, that do not live in big cities, that have more traditional social and cultural values. There is a degree of justified resentment at that kind of disregard.“
„I want to emphasize that, to some extent, these people’s understanding of themselves as disregarded and disrespected is true. There is a tendency to dismiss populist voters as just a bunch of racists and xenophobes. It is true that they are white people who had been dominant in their societies, and who are losing some of that dominance. They resent that loss and are trying to return to their old social position. But I think it is also important to understand that they actually have a case; that they have indeed been disrespected and disregarded by the elites.“18a
Trump hat es geschafft, dieses Gefühl aufzunehmen, und noch stärker die Idee festzuschreiben, Establishment und „Liberalismus“ seien eins. Unzählige Zeitungsartikel folgen dem in ihren Versuchen, die Lage und deren Geschichte zu analysieren. Zwei Topoi gibt es dabei, deren Verhältnis zueinander wichtig ist:
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Die Trump wählten, seien arm, abgehängt, marginalisiert, deswegen frustriert, hoffnungslos, wütend. Clinton sprach von den deplorables. In der Tat kann man sich vorstellen, dass sich viele nicht vorstellen können, dass es möglich ist, so arm, enttäuscht und entfremdet zu sein, dass einem nichts wichtiger ist, als dieses Zeichen zu setzen. Mit aller Wucht und Gewalt. Denn alle anderen Konsequenzen dieser Wahl können egal sein und die persönliche Lage kaum noch verschlimmern. Die Botschaft also: Manche Leute haben wirklich vollkommen andere Sorgen als öffentliche Transgender-Toiletten.
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Rassismus, Sexismus, latente Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung.
Legt man beide Punkte übereinander, ergeben sich zwei verheerende Konsequenzen:
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Man könne Menschenverachtung mit Armut und mangelnder Bildung rechtfertigen. Und damit ist nicht der eine oder andere private Spruch gemeint, sondern Handgreiflichkeiten, Übergriffe und Vandalismus, wie sie nach dem Wahlsieg (ähnlich übrigens im UK nach dem Brexit-Votum oder in Indien nach dem Sieg der Hindu-Nationalisten) massiv auftraten.
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Das Establishment sei liberal. Die Macht läge bei einer liberalen, linken Elite, die in ihrer Arroganz und Selbstzufriedenheit die arme Landbevölkerung vergessen habe.
Tatsächlich - es gibt eine Blase. Oder viele. Schlimm ist zum Beispiel die ziemlich homogene Blase des Journalismus, gemessen an Herkunft und sozialer Schicht, auch in Deutschland. Es gibt das Establishment in Washington und anderswo. Aber es ist nicht links oder liberal19. Es gibt in den USA ohnehin keine politische Linke, gemessen an Europa. Seit vielen Jahren sind Kongress und Senat republikanisch dominiert. Vor Obama, der zwar die gesetzliche Krankenversicherung auf den Weg brachte, aber Guantanamo nicht schloss, regierte acht Jahre lang ein in keiner Facette als „liberal“ (hier im amerikanischen Sinne von „links“) zu verdächtigender George W. Bush. Die meisten Regierungen einflussreicher Länder sind ebenfalls nach wie vor konservativ. Und nicht zu vergessen ist Donald Trumps Kampf gegen das Establishment der republikanischen Partei. Auch dies ist Establishment und wurde von den Wählern als solches wahrgenommen.
Bildung gilt heute weltweit als der Schlüssel zum Wohlstand, sowohl für Individuen als auch für ganze Staaten20. Das hat natürlich mit Spezialisierung, Technisierung, Industrialisierung zu tun, der Transformation von Agrargesellschaften sowie Industriegesellschaften und dem Management menschlicher Ressourcen. Mit Bildung hängt aber beispielsweise auch das Bevölkerungswachstum unmittelbar zusammen, weil gebildete Frauen stets weniger Kinder wollen (im Schnitt zwei) als ungebildete und sie mit Berufsqualifizierung grundsätzlich unabhängiger sind.
Doch hat all dies etwas mit dem alten Bildungsbegriff zu tun, der dem Bildungsbürgertum überantwortet war? Wurde es jemals als Elite verstanden? Wo ist es überhaupt?

Die Herausbildung des Bürgertums ist eng mit Bildung verknüpft. Besonders in Deutschland ist dabei Bildung seit dem Idealismus ein humanistisch geprägtes Konzept persönlich-seelischer Entwicklung, Ertüchtigung und Zivilisierung21. Literatur als Emanzipation und Öffentlichkeit (erst durch den Buchdruck ermöglicht) hatte dabei durchaus Züge und Funktionen eines Klassenbewusstseins, wo es sonst noch keine Machtmittel gab22. „Nach all den Enttäuschungen blieb den außerordentlich lebendigen und aktiven deutschen Bildungsbürgern kaum ein anderes Betätigungsfeld, als durch Bildung und Erziehung an der inneren Befreiung des Menschen zu arbeiten.“23 Erziehungswesen und Hochschulausbau waren die Folge, auch Konzepte wie das Humboldt'sche Bildungsideal.
In Widerspruch zu Snow muss man diese literarische bürgerliche Öffentlichkeit als progressiv bezeichnen. Sie löste sich von den starren Berufungen auf die Vergangenheit, von Traditionen und Erstarrungen durch Austausch und Diskurs. Die Folge waren keine technologischen Revolutionen und Evolutionen sondern politische und gesellschaftliche. Dies freilich in Auseinandersetzung mit Trägern und Modellen der Herrschaft, aber auch mit den Anti-Bürgern: dem Marxismus.
„Aber waren die Träger dieser Bildung eigentlich jemals eine Elite gewesen? (…) Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts sich die alte Herrenschicht immer mehr in eine Expertengruppe für Herrschaft eines an Kopf und Gliedern verbürgerlichten Industriestaates verwandelte, war das Bildungsbürgertum bereits von der industriellen und kommerziellen Bourgeoisie überflügelt worden. Diese Tatsache gestand es sich nur ungern ein. Dennoch befand es sich auf dem Weg, ebenfalls zu einer gehobenen Spezialistenschicht zu werden, die niemals die Funktion einer Elite gewinnen konnte.“24
Bahrdt sagt, dass die „literarische Bildung“ ihr politisches Potential verloren habe und in Folge eher unter dem Verdacht des Eskapismus und der Weltflucht stehe. Abgesehen von der Kluft zwischen Rezeption/Nachfrage vs. Kreation/Produktion und damit der schwierigen und verdächtigen Unterscheidung zwischen Trivial- und Hochkultur lässt sich besonders die postmoderne Kunst als latent politisch beschreiben, durchaus auch auf bemühte oder plakative Art. Das lässt sich immer wieder gut parodieren, aufs Korn nehmen oder führt auch zu Überanstrengung und Desensibilisierung. Der Abwehrreflex wird quasi mitgeliefert. Aber soll das die Kunstschöpfung bestimmen? Soll ein Marketing-Denken die Ethik ausbremsen? Oder ist Pragmatismus nicht vielleicht sogar ethisch zielführender?

Die Industrialisierung jedenfalls ermöglichte den Aufstieg durch Ausbildung und Spezialisierung (Snow hat hier angeknüpft). Mit zunehmender Spezialisierung „wird die literarische Bildung zum sozialen Zeichen bzw. zum Prestige-Symbol für eine gesellschaftliche Position, die gar nicht aus der Bildung, sondern vielmehr aus der Spezialausbildung entsteht.“25 Hier hinterlässt das Bildungsbürgertum das Vermächtnis der Allgemeinbildung, ein Konzept, das immer noch auf eine gewisse Weise Anspruch und Prestige präsentiert.
„Damit hatte die literarische Bildung eine gesellschaftliche Funktion gewonnen, die höchst problematisch war. Sie verwandelte sich aus der Weltsicht der sozialen Gruppen, die die Welt erobern und nach ihrem Bild umzugestalten versuchten (…) zum Statussymbol einer arrivierten und privilegierten Funktionärsschicht (…). Dadurch war vor allem einem bedenklichen Bildungsphilistertum Tür und Tor geöffnet. Diesem Funktionswandel entspricht eine allmähliche Umstilisierung der Bildungsinhalte.“26
Es ist wahrscheinlich, dass mit diesem Philistertum auch genau jene Art des heutige Denkens gemeint wäre, das als weltfremde Wichtigtuerei abgegrenzter Milieus mit Wahrheitsanspruch aufgefasst wird. Die Unterscheidung zwischen traditioneller „Buch-Bildung“ und der faktenzählenden Bildung der Naturwissenschaft bleibt jedenfalls an Milieus gebunden. So setzt sich die Idee einer Elite fort, die gerne bestimmend sein will, aber doch nur ihre eigenen selbstentwickelten Ideen verbreitet, während echtes Wissen woanders stattfindet27. Hier ist ein neuralgischer Punkt: Fakten und Wissenschaft sind immer stärker unter Beschuss, weil sie als „links“ gelten oder gefühlt das „Establishment“ repräsentieren (wobei es natürlich andersherum ist und sich die Positionen stark an den wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert entwickelt haben - weniger stark als der grundlegend um Standeserhalt bemühte Konservatismus). Philipp Sarasin hat das geradezu mustergültig formuliert und hergeleitet:
„Tatsachen bzw. Fakten gelten in der heute dominanten Wissenschaftstheorie – und zwar in den Natur- ebenso wie in den Sozial- und Geisteswissenschaften – aus den angeführten Gründen als „Konstruktionen“, das heißt als gemacht und von den Bedingungen ihrer Herstellung als wissenschaftliche Tatsachen geprägt. Das heißt im Umkehrschluss allerdings nicht, sie seien deshalb beliebig, bloße Erfindungen, Meinungen oder gar von Lügen nicht zu unterscheiden. Kein Postmoderner hat das je behauptet. Die Absicherung für die – immer nur relative – Verlässlichkeit wissenschaftlicher Erkenntnis liegt heute aber nicht mehr, wie bei Kant, in der Vernunft, sondern in einem durch gegenseitige Kontrolle, Überprüfung und Kritik strukturierten Forschungsprozess der scientific community. (…)
Diese Redlichkeit ist ein doppelter Schutz. Sie schützt uns einerseits davor, „Positivist“ zu sein, das heißt glauben zu machen, Fakten seien – ganz unabhängig von unserer Erkenntnistätigkeit – 'an sich' da und wahr und müssten bloß 'ans Licht' gebracht werden. Wer eine solche Vorstellung von 'Fakten' behauptet, tut mächtiger, als er menschenmöglich sein kann: Er wäre ein Dogmatiker, ein Ideologe in Gestalt eines 'Realisten'. Gegen solche Versuchungen hat die postmoderne Philosophie nicht nur immer wieder die Konstruiertheit, sondern auch die damit immer mögliche Vielfalt von Aussagen über die Wirklichkeit angemahnt. (...). Das aber bedeutet nicht, dass man n’importe quoi, dass man irgendetwas Beliebiges über die Wirklichkeit behaupten kann. Aussagen über die Welt müssen begründbar und für Andere nachvollziehbar sein, sonst sind es Glaubenssätze – oder Lügen. (...)
Diese Redlichkeit schützt daher andererseits auch gegen den Zynismus, der gegenwärtig am (breiten) rechten Rand des politischen Spektrums zu beobachten ist: Weil Wissenschaft, Experten und tendenziell komplizierte Erklärungen der Welt in weiten Teilen der politischen Öffentlichkeit als „links“ oder „elitär“ gelten, wird in ziemlich durchschaubarer Weise die postmoderne Erkenntnistheorie dazu missbraucht, die Unterscheidung zwischen Lüge und Wahrheit einzuebnen. Das hat mit der Postmoderne nichts zu tun, sondern enthüllt nur, wie wenig Leute, die von alternativen Fakten und ähnlichem sprechen, von Wissenschaft, Argumentation, Überprüfbarkeit und Rationalität halten.“28
3 Nebenbei: Dieses Gedankenspiel gibt es bei Bohr wirklich. Wenn Lebewesen so klein wären, dass sie in einer Welt der Quantenphysik lebten, oder das Plancksche Wirkungsquantum deutlich größer wäre.
5 Anmerkung von mir: Das sind jene Irrlichter, unhinterfragt tradierte Bilder, die die Aufklärung (hier Bacon) überwinden wollte.
6 Knoblauch: 155. Gäbe es eine einzige privilegierte Instanz würden ja alle einmütig und „vernünftig“ im Sinne dieser Instanz handeln. Das tun sie nicht. Man schlage die Zeitung auf. Vgl. auch Berger/ Luckmann S. 1ff.
7 Im Prinzip hat das schon Snow erfasst: „I ought to have remembered what Malinowski taught us, that people believe their myths as fact.“ (82). Allerdings ist das irreführend, weil das Wort Fakt ja gerade aus dem wissenschaftlichen Zusammenhang kommt. Die Unterscheidung zwischen Tatsache und Glaube lässt sich für den mythischen Zusammenhang so nicht formulieren. Diese Unterscheidung ist europäisch/modern/säkular, geht mit Aufklärung, Trennung von Kirche und Staat und der Etablierung der Wissenschaft in ihrer Systematik einher.
8 Fischer-Lichte: Bedeutung: 67. Ähnlich Goodman: „Frames of reference, though, seem to belong less to what is described than to systems of description [...] We are confined to ways of describing whatever is described.“ Ways of Worldmaking: 2f. Schon Blumenberg sprach vom theologischen Dilemma der „Formulierungsbedürftigkeit“ ewiger, göttlicher Wahrheit. Menschliche Erkenntnis ist menschlich.
9 Eco: Einführung in die Semiotik: 222.
Husserl schrieb: „Das Objektive ist eben als es selbst nie erfahrbar (...) Mit der Erfahrbarkeit eines Objektiven steht es nicht anders als mit derjenigen unendlich ferner geometrischer Gebilde" 1936: 139.
10 „Nie ist je ein Stein nach dem Galilei'schen Gesetz gefallen. Damit der Stein nach dem Galilei'schen Gesetz fallen könnte, müssten Voraussetzungen gegeben sein, die nicht gegeben sind“ Flusser 2008: 217.
11 Terry Pratchett, Zitat noch unbestätigt. Fluchtpunkt wäre hier die Frage, was eigentlich eine Erklärung ist. Ich glaube, an der Stelle müsste man zu Weber zurückkehren. Pratchett argumentiert beispielsweise, dass Kindern erklärt wird, der Regenbogen entstehe dadurch, dass sich Licht im Wasser des Regens bricht. Pratchett sagt, das erkläre zum Beispiel weder die Bogenform, noch die Separation und Anordnung der Farben (2000: 53). Ist nun die obige Erklärung für Kinder „wahr“? Pratchett et al. nennen es Lügen-für-Kinder, die notwendig seien, weil Kinder (und nicht nur die) einfache Erklärungen bräuchten.
12 Goodman: 97.
13 Dazu gehört auch die systematische Diskreditierung von Wissenschaft – bis man sie plötzlich braucht. Z.B. für die Herstellung eines Impfstoffes. https://www.science.org/doi/10.1126/science.abb6502
14 „Trust is collapsing in America“: https://www.theatlantic.com/international/archive/2018/01/trust-trump-america-world/550964/
16 Domin mit Zitat von Merleau-Ponty in: Die zwei Kulturen: 182, HiO.
17 Es gibt freilich noch den späteren Topos des „armen Poeten“, des idealistischen verarmten Musikers, Schriftstellers, Künstlers und des Bohèmiens Dieses Bild wurde stark von der Romantik geprägt. Es gilt nicht für Wissenschaftler.
18 Isaac Asimov, A cult of ignorance.
https://media.aphelis.net/wp-content/uploads/2012/04/ASIMOV_1980_Cult_of_Ignorance.pdf
Ergebnisse der Präsidentschaftswahl 2016
18a https://www.eurozine.com/new-identity-politics/
19 https://www.bunkhistory.org/resources/opinion-the-myth-of-middle-class-liberalism
20 Dass es trotzdem ein stark wachsendes Bildungsprekariat gibt, ist ein anderes Thema.
Heinrich Lukas Arnold: Das Lesekabinett (um 1840)
21 „Es geht (…) um eine „Formung“ des ganzen Menschen zu einer weltoffenen, innerlich freien und nach Möglichkeit harmonischen Persönlichkeit. Rohigkeit, Triebhaftigkeit, Beschränktheit und Einseitigkeit des barbarischen Zustandes soll der Mensch hinter sich lassen. Es geht also nicht um Vielwisserei. Das wichtigste Mittel, mit dem dieses Ziel erreicht werden soll, ist jedoch die Vertrautmachung mit der Weltliteratur, teils wissenschaftlichen, teils belletristischen Inhalts, ferner die Bekanntmachung mit der bildenden Kunst nicht nur des eigenen Zeitalters sondern auch der Vergangenheit. Dieser Kenntnisvermittlung geht das Erlernen mehrerer Fremdsprachen voran“ Bahrdt, in: Die zwei Kulturen: 297.
22 Ebd.: 300. Die Obrigkeit hatte damals oft keine Möglichkeiten der wirksamen Kontrolle. Aber im Grunde ist das heute die gleiche Frage, wenn autoritäre Staaten und Diktaturen mit dem Internet die Mittel und Gegenstände von Kommunikation und Rezeption kontrollieren und zensieren. Hier kamen also mit der technologischen Weiterentwicklung der Mittel zur Kommunikation und Bildung auch gleich effektive Möglichkeiten der Repression frei Haus.
23 Ebd.: 306f.
24 Ebd.: 302
25 Bahrdt: 304.
26 Ebd.: 305.
27 Hier fühle ich mich an den verbreiteten (recht amerikanischen) Filmtopos erinnert, der verstaubtes, weltfremdes Bücherwissen dem in der Praxis gewonnenen Erfahrungswissen gegenüberstellt. Letzteres ist immer authentischer, vitaler, zuverlässiger und unprätentiöser.
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